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Bericht über die Pinschertage 2007

(in Auszügen erschienen in PuS 9/2007)

Als sich die Parkplätze vor der Platzanlage der Ortgruppe Bonn am späten Nachmittag des 03.06.2007 langsam leerten, hatten die meisten Pinscherfreunde, Züchter und Halter noch einige hundert Kilometer Heimfahrt vor sich.

Die Pinschertage 2007 hatten ca. 50 Teilnehmer mit etwa 65 Deutschen Pinschern und Zwergpinschern in Bonn zusammengeführt, um aus berufenem Munde und unter erfahrener Anleitung gemeinsam zu lernen, zu üben und Erkenntnisse auszutauschen.

Die zweitägige Veranstaltung endete unter begeistertem Beifall der Teilnehmer: der Dank an Konstanze Jablonowski, der OG Bonn (1925) und den Referenten (A. Fackeldey, N. Kerber, B. Rath und B. Voß) für ihre engagierten Vorträge und praktischen Übungen. Ein dreiviertel Jahr Planung und Vorbereitung hatte mit den Pinschertagen 2007 in der PSK OG Bonn e. V. einen beachtenswerten Abschluss gefunden.

Samstag, 2. 6. 2007

Das Adolf-Gröschel-Vereinsheim war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Themen der beiden Pinschertage vorgestellt wurden. Diese wechselten zwischen Vorträgen, einer Exkursion, einem ‚Motivationsparcour’, Übungen auf der Platzanlage und zum Abschluss einem Spaßturnier: Langeweile kam dabei nicht auf!

Dafür sorgte auch Burkhard Voß, der nicht nur die weiteste Anreise hinter sich hatte, sondern aus seinem reichen Erfahrungsschatz als „ältester aktiver Pinscherzüchter“ zu berichten wusste. In seinem Vortrag berichtete er von den positiven Entwicklungen, wie auch von den negativen Auswüchsen der züchterischen Selektion bei den DP.

Positiv vermerkt wurde das Anwachsen der Welpenzahlen - besonders seit der Einstufung zur „Gefährdeten Haustierrasse“ im Jahre 2003. Die Welpenzahlen stiegen von durchschnittlich 160 Welpen/Jahr vor 2003 auf 384 im Jahre 2006. Eine für die Pinscherfreunde insgesamt positive Entwicklung für den Bestand der Rasse und für die Züchter die Verpflichtung zur besonders sorgfältigen Auswahl Zuchtpaare.

Darauf verwies auch Bernd Rath: „Das Wesensbild des Hundes ist bestimmt durch innere (=ererbte) und äußere (=erworbene) Faktoren. Damit wird das Wesen eines Hundes beginnend mit der Auswahl der Elterntiere über die Welpen- und Junghundezeit bis hin zum erwachsenen Hund in jeder Lebensphase geprägt und sollte keinesfalls dem Zufall überlassen bleiben“. In seinem Vortrag über „Verstehen, Erziehung und Motivation des Hundes“ wies Bernd Rath deutlich darauf hin, dass die aus früheren Jahren bekannte und heute noch teilweise im VPG-Bereich praktizierte Hunde-ausbildung für die Deutschen Pinscher nicht geeignet ist. Vielmehr führen die Ausbildungsmethoden bei den DP zu besten Ergebnissen, die auf den Erkenntnissen moderner Verhaltensforschung beruhen.

Nach diesen beiden Referaten war der Vormittag vorbei und sowohl Teilnehmer als auch Referenten freuten sich über das leckere Mittagessen mit Fleisch vom Grill und Salaten.

 

Danach ging es am Nachmittag auf eine Exkursion an den Rhein. Nach dem sich die Teilnehmer am Rheinufer - nach einer manchmal schwierigen Parkplatzsuche, wieder getroffen hatten - gab es für Mensch und Hund ausgiebig Freilauf

Einige Pinscher wagten sich sogar in die Fluten von „Vater Rhein“!

Während Mensch und Hund sich von der Theorie des Vormittags erholten, baute Konstanze bereits den „Motivationsparcour“ für die individuelle Arbeit mit den Deutschen Pinschern auf. Es konnte sich jede(r) TeilnehmerIn unter sachkundiger Anleitung von Konstanze mit den Möglichkeiten zur Motivation vertraut machen. Da Petrus es mit den Pinschern und ihren Leuten an diesem Nachmittag besonders gut meinte, verlegten die Teilnehmer ihren Gedankenaustausch zunehmend in den nahen Biergarten, wo der erste Tag dann bei erfrischenden Getränken seinen Ausklang fand.

 

Sonntag, 3. 6. 2007

Der zweite Tag stand im Zeichen von praktischen Übungen mit vorhergehender theoretischer Einweisung. Es wurde vorgestellt und angeboten: - Vorbereitung zur BH (B. Rath) - Agility (K. Jablonowski) - THS (N. Kerber) - Obedience (K. Jablonowski) - DogDance (K. Jablonowski) - Stöbern (N. Kerber) - Fährtenarbeit (B. Rath) - Einsatz als Rettungshund (für diesen Vortrag ein besonders herzliches Dankeschön an Andrea Fackeldey).

Bis in den späten Nachmittag des 3. Juni konnten die Teilnehmer mit ihren Hunden unter der Anleitung der „Spezialisten“ mit ihren Hunden üben und lernen. Daneben gab es reichlich Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit Pinscherhaltern und Züchtern. Die Probleme der Pinscherzucht auf der bekannten schmalen genetischen Basis, die Farbproblematik oder die Verbreitung der erblichen Augenkrankheiten wurden in kleinen Gruppen ebenso diskutiert, wie die Inhalte der Vorträge und Übungen.

 

 

Unser persönlicher Höhepunkt des 2. Tages war das Spaßturnier:

In 'Mannschaften' von je 6 Mensch-Hunde-Teams aufgeteilt, sollten unterschiedliche Aufgaben bewältigt werden, als da waren:

 

1. Eierlauf:

Frauchen/Herrchen läuft mit 'rohem' Tennisball (ein Ei wär doch etwas gewagt gewesen...) auf einem Löffel in der Hand und springt elegant über kleine Hindernisse hinweg.

Hund läuft mit, aber ohne 'Ei' und Löffel  ;-)

 

2. Sackhüpfen:

Frauchen/Herrchen hüpft,

Hund läuft fasziniert (?) daneben

 

3. Schubkarre fahren

Frauchen/Herrchen fährt, Hund liegt 'entspannt'  in der Karre ... oder springt wenigstens nicht heraus  ;-)

 

4. Apportieren

es gibt Pinscher, die das gerne machen…

 

5.  Mutprobe

Frauchen/ Herrchen kriecht unter einer Plane hindurch  -  natürlich mit Hund!

 

6. Balanceakt

des Hundes zwischen Plastikflaschen, mit dem Ziel in begrenzter Zeit alle umzuwerfen -

was für unsere motorisch hochbegabten Pinscher fast unmöglich ist.

Selbst der jüngste Teilnehmer 'Sam' (4 Monate alt) schaffte nur 3 Flaschen ...

 

Mit diesem Spaßturnier (bzw. einer Preisübergabe an die siegreichen Teilnehmer) endete die  Veranstaltung.

An den fröhlichen Gesichtern der Teilnehmer ließ sich unschwer ablesen:  diese Plattform sollte weiterentwickelt und die Pinschertage eine beständige Einrichtung werden.

Das hoffen wir auch!

Dies sind zwar nicht die Sieger, aber es ist ein schönes Foto ;-)

 

Text:   Winfried Hensch,  Michaela Riss

Fotos: Andrea Fackeldey, Kornelia Koch, Stefan Kürpig

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