Leserbriefe
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Leserbriefe
Die Seite "Leserbriefe" soll unseren Gästen die Möglichkeit bieten, sich zu "seinem" Thema innerhalb der DPI-Ziele ausführlicher äußern zu können (wobei wir darauf hinweisen möchten, dass die Inhalte nicht notwendiger Weise unsere Meinung widerspiegeln ;-).
Wenn Sie einen Leserbrief veröffentlichen wollen, so schicken Sie uns den Text (als Word-Dokument oder einfach innerhalb einer email) an die webmasterin. Wir freuen uns darauf .
20
Juli 2013
Hallo Pinscherfreunde,
der Deutsche Pinscher gehört für mich zu den Tophunderassen - und vor über 30 Jahren hatte auch ich das Glück, einen Deutschen Pinscher zu besitzen:
Cora, von einem Züchter, der auch Papageien hatte.
Das ist schon lange her, aber solche Hunde vergißt man nie.
Cora wurde auf einer Ausstellung des PSK in Offenbach/Main-Rosenhöhe mit vorzüglich bewertet.
Die Hündin strahlte sehr viel Adel aus und hatte tolle Fellfarben (schwarz mit kräftigen braunen Zeichnungen). Sie war sehr wachsam und im Haus ein ruhiger, angenehmer Hund.
Zusammen mit meinem Schäferhundrüden und der Cora fuhr ich mit dem Fahrrad und den beiden daran los.
Während der Deutsche Schäferhund schön neben dem Fahrrad lief, ging es der Hündin die ersten 300 bis 400 m viel zu langsam. Sie zog sofort im Galopp mit voller Kraft und beruhigte sich erst nach einiger Zeit. Danach lief sie mit dem Schäferhund im Trab.
Beim Spielen war sie derart flink, dass der Schäferhund sie nie erwischte, da sie oft Hacken (ähnlich wie ein Hase) schlug.
Deutsche Pinscher aus guter Zucht sind edle Tiere, die auch in einer Wohnung (falls genügend Auslauf bzw. Freilauf geboten wird) gehalten werden können.
Zur Zeit habe ich einen AppenzellerSennenhund, der mit 11 1/2 Wochen übernommen wurde.
Natürlich habe ich bei meiner Ehefrau Werbung für den Deutschen PInscher gemacht.
Leider konnte ich den DP nicht durchsetzen; aber den Appi geben wir nun natürlich auch nicht mehr her.
Zum Glück sieht man ab zu wieder einen Deutschen Pinscher.
Es wäre sehr schade, wenn diese Rasse gefährdet wäre.
Passt auf eure Hunde auf und bleibt gesund
Günter Bonifer
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19
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Ich erinnere mich gerne an die schönen Pinschertage 2008 in Fulda, war sehr angetan von dem Zuchtstand und wünsche auch für die Zukunft der wunderschönen Rasse nur das allerbeste.
Oskar Hofmann
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Vielen Dank - auch für uns waren die Einblicke in die 'Pinschervergangenheit'
durch Sie eine bleibende und schöne Erinnerung.
Juni 2013
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Early, ein Deutscher Pinscher - kein Dobi !
Hallo DPl´ler,
wir hatten bisher immer Dobermänner - nun wünschten wir uns einen etwas kleineren Hund, aber Ähnlichkeit mit dem Dobi sollte er schon haben.
Über den selbst erfahrenen Unterschied zwischen Pinscher und Dobermann soll meine Geschichte erzählen.
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Early kam als Welpe zu uns - ein süßer Fratz, dem man keinen Wunsch, den die kleinen braunen Augen äußerten, abschlagen konnte. Dementsprechend war er auch in kürzester Zeit ziemlich verwöhnt. Nun dacht ich mir, mit unserer Erfahrung mit den großen Dobermännernkann ja bei so einem "kleinen Dobermann" wohl nichts schief gehen, das sollte doch recht leicht sein,
den zu erziehen.
Da hatte ich aber nicht mit seinem Dickkopf gerechnet, der jede kleine Inkonsequenz nutzt (was eigentlich ja jeder Züchter als rassetypisches Merkmal angibt).
Wir waren auch sehr überrascht, dass so ein kleiner Pinscher einfach ein mehrfaches an Energie hat, als ein Dobermann. Pausenlos hat mich der Hund auf Trab gehalten und an manchen Tagen habe ich wirklich überlegt, ob meine/unsere Entscheidung einen Pinscher zu kaufen richtig war. Von Zeit zu Zeit dachten wir, er hätte Sprungfedern in den Füßen.
Der Early hat sich mittlerweile prima entwickelt und wenn die kleine "Nervensäge " ordentlich ausgelastet ist, ist es auch keine Nervensäge mehr, sondern nur noch ein Engelchen. Die Eigenschaften, welche noch nicht so perfekt sind, haben wir ihm selbst "beigebracht" und wir werden daran arbeiten.
Abschließend kann ich sagen, ein Pinscher ist ein toller Hund und ich denke, das steckt in jedem Pinscher. Ich bin froh einen zu haben. Danke für eure Seite, die mir u.a auch geholfen, mich für einen DP zu entscheiden
Herzliche Grüße
Susanne und Early
August 2012
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8. 01. 2010
Hallo Pinscherfreunde,
in letzter Zeit, hört man immer wieder, dass Pinscher und Kinder nicht miteinander harmonieren. Pinscher beißen Kinder, wird gesagt! Woher kommt so eine Behauptung? Liegt es wirklich an der Rasse?
Grundsätzlich ist Folgendes zu beachten:
Wer sich einen Hund kaufen will, sollte sich zuvor gründlich über Ursprung Wesen, Bedürfnisse und Eigenarten der Rasse informieren. Es reicht nicht, dass man den Hund schön findet!! Ein Pinscher braucht – wie andere Hunde auch – eine klare Familienstruktur. Nach dem Einzug eines Hundes/ Welpen ist eine konsequente, liebvolle Erziehung das A-und-O – für Hund und Kind! Geduld und Ausdauer gehören ebenso dazu.
Der Pinscher muss seinen festen Platz im Rudel finden und kennen. (Ein Pinscher fängt mit 2 ½-3 Jahren an, erwachsen zu werden).
Pinscher und Kinder
Beide müssen ihre Grenzen kennen, den anderen akzeptieren und respektieren.
Sollte der Hund ein Kind in die Schranken verweisen (Zähne zeigen, Knurren, Zwicken), dann muss der Besitzer (Eltern) Kind und Hund, auch wenn der Hund Recht hat, rügen. Der Hund muss merken, dass man sein Verhalten nicht akzeptiert, und das Kind muss ebenfalls wegen seines Fehlverhaltens zurechtgewiesen werden.
So erreicht man auf Dauer ein friedliches Zusammenleben und eine lebenslange, innige Freundschaft.
Grundsätzlich gilt auch: Kinder und Hunde dürfen, wenn sie beieinander sind, nicht unbeaufsichtigt bleiben!
Wer behauptet, der Pinscher verträgt sich nicht mit Kindern, der hat in der Erziehung versagt! Wer die Rasse dafür verantwortlich macht, tut der Rasse Unrecht. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass alle unsere Pinscher sich über Kinder freuen. Ich bin mit ihnen in Schulen und Kindergartengruppen unterwegs - ohne Probleme!!!
H-J Orth
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2. 11. 2009
Hallo Pinschergemeinde,
z. Z. stehen wieder vier Rüden zur Notvermittlung an. Davon sind drei kastriert!!!!!
Ich finde, dass das Kastrieren, insbesondere von Rüden, inzwischen einen beängstigenden Umfang angenommen hat und ich vermute, das Motiv ist wohl in den meisten Fällen, dass der Besitzer mit seinem Hund - gerade mit dem pubertierenden, der seine Grenzen ausloten möchte und muss! - nicht zu recht kommt und glaubt, mit einer solchen Amputation alles richten zu können.
Aber dies ist nur ein Gerücht !
Man sieht es deutlich aus der Tatsache, dass immer wieder Rüden, die zwar kastriert wurden, sich aber dennoch im Verhalten praktisch nicht oder nur unwesentlich verändert haben, nun aufgrund dessen vermittelt werden sollen.
Eine Kastration sollte man einem Rüden in seinem doch kurzen Hundeleben nur in ganz extremen Fällen zumuten, wenn z. B. tatsächlich medizinisch indiziert. Wer schon einmal gesehen hat, wie die in ein Neutrum verwandelten Hunde von ihren "intakten" Artgenossen gemobbt werden, weiß wovon ich u. a. rede.
Mein Appell geht an
• die Züchter, entsprechende Aufklärungsarbeit zu leisten, vielleicht auch z. B. im Kaufvertrag einen Passus einzufügen, der den Käufer verpflichtet vor einem derartigen Eingriff auf jeden Fall den Züchter zumindest zu konsultieren.
• die Tierärzte, nicht zu sorglos mit Organentnahmen umzugehen (der Versuch, ein Tier durch Kastration "ruhig zu stellen" ist m.E. keine medizinische Indikation!)
• die Hundetrainer, nicht bei jeglichem pubertären Gehabe auf Dominanz zu schließen - und selbst wenn es diese sein sollte, ihr mit Geduld und mentaler Stärke zu begegnen
• die Hundehalter, denn Erziehung ist meist nicht "bequem". Es gibt keine Schalter oder Knöpfe, die, einmal gedrückt, alles ungewünschte Verhalten eliminiert. Schon gar nicht ist es die Kastration!
Soviel (oder eigentlich viel zu wenig) zu diesem Thema.
Euer Hannes Hundt
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15. 10. 2009
Hallo liebe interessierte Pinscherleute Leserbriefe-Leser!
Bezugnehmend auf den vorigen Leserbrief möchte ich meine Meinung zu den scheinbaren "Allheilmitteln" einiger Erziehungskonzepte kundtun.
Ich habe einen Deutschen Pinscher Rüden, einen sehr klugen, gewitzten und hohe Anforderungen an meine Kompetenz als Hundebesitzerin stellenden Hund.
Ich habe unendlich viel "ErziehungsLiteratur" gelesen, mit ebensovielen Hundetrainern, Pinscherkennern und -liebhaber gesprochen und bin so für mich / uns auf einem guten Weg: mein Hund kann z.B. oft ohne Leine laufen, denn er hört zuverlässig - selbst wenn er beinahe zum Jagen ansetzt. Und da ich in solchen Situationen besonders stolz auf ihn bin, belohne ich ihn ab und an auch reichlich dafür - mit Leckerlies
(und er freut sich - mit mir - riesig darüber!). Natürlich gibt es auch manchmal Missverständnisse oder auch Ungehorsamkeiten; sie werden je nach Situation korrigiert, denn z.B. Fehler im Agility bedürfen anderer Behandlung als auf der Straße. So bin ich auch ab und an streng, aber bei Pinschern muss man sich sehr beherrschen, sie sind super sensibel und zeigen Angstgebärden - und dann kann man wohl nicht mehr vom entspannten Hund reden.
Alles in allem genießt unser Pinscher sein Leben mit uns, so wie es sein soll.
Ich denke unseren hochintelligenten Hunden können wir nichts vormachen. Sie leben nun mal nicht in einem „Hunde“rudel, sondern zusammen mit uns Menschen!
Der Hund hat sich als das einzige Tier vor Jahrtausenden freiwillig in eine Symbiose mit dem Menschen, einem artfremden Wesen, begeben – und heute ist er domestiziert (er lebt in einem geschützten Haus, schläft in einem Stoffbettchen, jagt keine Beute sondern erhält völlig mühelos seine Dosen- Trocken- oder bestenfalls Tiefkühlfrischnahrung).
Er ist weder Wildhund noch Wolf! Unser Hund ist ohne Frage ein Hund – klar!
Und selbstverständlich sollten wir Menschen soviel wie möglich über das Verhalten des Hundes, seiner Körpersprache, Beschwichtigungsgesten usw. lernen und wissen. Ist aber der einzig richtige Weg damit umzugehen, sich wie ein Hund im Rudel zu verhalten?
Unser Pinscher sieht mich und meinen Mann als kompetente Autoritäten unserer Dreier-Lebensgemeinschaft, aber nicht als Leithunde, sondern als Menschen.
Ich BIN eben kein Hund - würde deshalb mein Hund so manche "hundige" Interventionen, Disziplinierungsmaßnahmen usw. meinerseits vielleicht gar nicht verstehen?
Er versteht diese sicher im Zusammensein mit anderen Hunden und er versteht meine menschlichen Maßnahmen, die der Situation stets angepasst sind / sein sollten ;-), ebenfalls sehr gut.
Mein Fazit: Mit dem nötigen kritischen Blick kann jeder Tipp, jedes Konzept hilfreich sein. Je mehr Informationen man hat, umso mehr kann man ausprobieren und damit für sich und seinen Hund positives und negatives filtern. Man sollte nie aufhören weiter zu suchen, zu fragen und weiter zu probieren und dann … vielleicht … findet man auch etwas, was zu einem selbst und zu seinem Pinscher passt!
Jeder Weg, seinen Hund zu erziehen ist der individuell richtige, SOLANGE ein verlässlich hörender, zufriedener und glücklicher Hund dabei raus kommt.
Leider ist es noch zu selten der Fall, dass alle diese drei Ziele erreicht werden. Jedoch sicher NICHT deshalb, weil die Menschen die "Allheilmethode" nicht kennen oder nicht anwenden, sondern weil
• es eine solche nicht gibt,
• sich viele insgesamt nicht genug informieren, an nicht zu ihnen passende oder schlecht fundierte Spezialmethoden glauben und anwenden,
• kein natürliches Talent für den Umgang mit Hunden (ja, das gibt es auch) vorhanden ist und das Tier daher zu weich, zu hart, insgesamt nicht konsequent behandelt wird,
• ...
Vielleicht ist der eigene Hund aber auch tatsächlich traumatisiert (aus 2. Hand oder durch eigene, vielleicht unbewusste Fehler) und damit wirklich schwierig?
Ich freue mich für alle diejenigen, die ihr I-Tüpfelchen zu ihrem bisherigen Wissen gefunden haben und somit mit dem besagten zuverlässig hörenden, zufriedenen und glücklichen Hund leben.
Liebe Grüße
euch allen
Katharina
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9. 10. 2009
Liebe Pinscherfreunde,
seit langer Zeit verfolge ich das Geschehen auf dieser Seite, die ich super finde. Doch eines finde ich sehr, sehr traurig. Nämlich, wie viele Pinscher ihr Rudel verlassen müssen, weil man dort massive Probleme hat.
Ich besitze seit 3,5 Jahren eine Deutsche Pinscher Hündin, die, wie ich bis vor einem Jahr dachte, voll ins Rassebild fällt. Draußen eine Rakete (inkl. Jagdausflügen), drinnen ruhig, wachsam ohne ein Kläffer zu sein, verteidigt Haus und Hof, auch gerne das Auto oder das eigene Körbchen, zurückhaltend Fremden gegenüber, wobei das stark untertrieben ist, denn da wurde auch schon mal geschnappt, wenn auch nur in die Luft. Auch wenn mir immer wieder bestätigt wurde, es handele sich dabei um normales Pinscherverhalten,
war ich damit nicht einverstanden. Ich hatte keine Lust mehr, sämtliche Hilfsmittel durchzuoperieren, um sie vom Jagen abzuhalten. Ich hatte auch keine Lust mehr, ständig Sorge haben zu müssen, dass sie nach Fremden schnappt. Auch ihr Getue um IHR Auto oder andere Gegenstände, die sie zu verteidigen pflegte, ging mir gehörig auf den Wecker. Vielleicht sind das alles Probleme, die andere nicht weiter stören, weil sie sagen, das sei halt pinschertypisch. Aber wenn der Pinscher dann weggegeben werden muss, weil
er nach den Kleinkindern schnappt oder den Katzen ständig das Futter wegfrisst oder oder oder, dann kann doch irgendwas nicht stimmen. Ich kannte eine Pinscherhündin, die wurde eingeschläfert, weil sie das Kleinkind der Familie in den Kopf gebissen hat!
Was kann denn der arme Pinscher dafür??? Was kann denn der arme Hund dafür, wenn die Menschen nicht fähig sind, ihn sozial verträglich zu erziehen und zwar gegenüber Artgenossen und Nichtartgenossen!! Sich herauszureden und zu sagen, die Pinscher seien eben so, ist doch ein bisschen einfach und den Hund wegzugeben auch. Ich habe mir die Mühe gemacht, nach einem Weg zu suchen, der meine Probleme lösen kann. Und ich habe ihn gefunden. Es ist ein Weg, der anderen Hunden vielleicht auch den Verbleib im Rudel sichern
könnte.
Durch Zufall bin ich auf einem Seminar gelandet. Nachdem ich zunächst nicht wirklich begriffen habe, wie das "Rudelkonzept" funktioniert, habe ich ein weiters besucht. Daraufhin war ich von der Sache derart begeistert, dass ich eine Ausbildung zur Trainerin gemacht habe.
Was ich in meinem Ausbildungsjahr an "durchgeknallten Hunden" gesehen habe, die bereits nach wenigen Stunden dankbar für die artgerechte Kommunikation waren und plötzlich z.B. ordentlich an der Leine gehen konnten, ist kaum in Worte zu fassen.
Hier geht es nämlich nicht um Dressur, Abrichten und Kadavergehorsam, sondern um eine echte Beziehung zu seinem Hund. Hier lernt mensch, wie er hund klarmachen kann, dass er ab jetzt keine Entscheidungen mehr selber treffen muss, sondern diese vertrauensvoll seinem Menschen überlassen kann.
Und siehe da, meine Pinscherin verteidigt ihr Auto nicht mehr, lässt sich von Fremden anfassen, jagt keine Hasen und Rehe mehr und läuft in der Fußgängerzone ohne Leine neben mir, egal ob ein Hund 3 Meter neben ihr an der Flexileine kläfft oder eine Bratwurst im Weg liegt. Ich kann sie vorm Bäcker ohne Leine absetzten, dort einkaufen und sie sitzt an der gleichen Stelle, wenn ich wieder komme und wartet vertrauensvoll
auf mich.
Darum einfach nur meine Bitte an alle Pinscherbesitzer, die in Erwägung ziehen, ihren Hund abzugeben: sucht weiter für euch nach einer Möglichkeit, dem Hund ein Rudel zu bieten, in dem er sich entspannen kann und mit euch sein Leben einfach nur genießen darf.
Ich hab mein Konzept gefunden! Inzwischen kann ich mit meiner Pinscherin wirklich überall ohne Leine gehen, weil ich weiß, sie hält sich an die Regeln. Das bedeutet für sie eine maximale Freiheit, denn sie kann unbeschwert über Wiesen und Äcker toben und für mich totale Entspannung. Kommt ein anderer Hund oder ein Auto, macht sie auf 50m Sitz oder kommt sofort auf Zuruf. Und sollte sie sich einmal nicht an die
Regeln halten, dann weiß ich inzwischen, was zu tun ist und muss nicht mehr hilflos schreiend durch die Gegend rennen oder Filetstückchen zum Bestechen mit mir herumtragen.
Natürlich bedeutet das Arbeit! Aber haben wir uns nicht alle einen Hund angeschafft, weil wir etwas mit ihm unternehmen wollen???
Viele liebe Grüße von
Katrin und Pamina
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9. 7. 2009
Hallo an alle Pinscherfreunde!
Da schon seit längerem auf der DPI auch Pinscher in Tierheimen genannt sind, denke ich, ich erzähle einfach mal unsere Geschichte. Vielleicht kann ich damit dazu beitragen, dass einem DP aus 2. Hand - mit vielleicht unbekannter Vorgeschichte - eine neue Chance gegeben wird.
Bei einem meiner Besuche im Tierheim Mainz, umwuselte mich eine anscheinend völlig ausser Kontrolle geratene Hündin: Kisha, ein Deutscher Pinscher. Sie war nicht anzufassen, an streicheln oder Beruhigung durch Worte war gar nicht zu denken ! Leckerlis hat sie übersehen, sie wollte einfach nur weg, mit uns gehen. Es war bei mir Liebe auf den ersten Blick; wir blieben gute drei Stunden und haben überlegt,
was wir tun können um ihr zu helfen. Niemand wusste den Grund der Abgabe oder was sie erlebt hatte. Ich habe dann erst mal einen Pflegevertrag unterschrieben (!),um sie mitnehmen zu können, und mir wurde versichert: „sie wird sicher bald vermittelt, sie bleibt ja nur auf Zeit, soll sich erstmal beruhigen!"
Schon im Auto hat sie sich beruhigt – und schon am nächsten Morgen, waren wir uns einig „sie bleibt“!
Da ich nichts über DP wusste, deren Wesen und Charakter, habe ich einige Züchter und Hundevereine angerufen, um zu Informationen zu kommen. Mein Resultat: DP´s sind alle etwas Besonderes, eine uralte deutsche Rasse, nicht verzüchtet und sehr gut zu erziehen.
Wir hatten anfangs eine recht turbulente Zeit. Ich brauchte viel Geduld und erhielt den besten Rat, den man mir jemals gegeben hat:
"Egal was Du Deinem Hund lehren willst, MACH ES MIT FREUDE !! " Diesen Rat habe ich befolgt.
Kisha lernt wie von alleine, ich merke: sie will mich auch verstehen. Alles Erlernte setzt sie perfekt um. In letzter Zeit hat sie etwas die Tendenz zum Bellen, aber wir arbeiten daran. Ach ja, ihre Familie besteht aus: ein Dingo-Husky Mix (viel komplizierter als sie), vier Katzen, fünf Menschen (25 bis 57 J – ich) und ein ganzes Büro mit jungen Leuten. Sie hat viele Kontaktmöglichkeiten,
wobei sie es auch aushält, wenn sie einfach ignoriert wird. Ansonsten hat Kisha einen geregelten Tagesablauf, klare Linien und auch Hundeschule mit Ausflügen und anderen Hunden. Sie war mit uns in Urlaub ohne Probleme zu verursachen.Einmal tagsüber gehe ich mit jedem Hund einzeln, weil die Temperamente sehr unterschiedlich sind und Kisha gerne mit anderen Hunden herumtollt und um die Wette rennt.Sie ist immer die Erste, die zurückkommt. Kisha hört
gut auf alle gängigen Kommandos (bei sehr gut sind wir noch nicht angekommen ;-).
Seit einem Jahr sind wir jetzt zusammen, ich habe nur gute Erfahrungen gemacht und habe es nie bereut! Gebt ihnen eine neue Chance - auch den DP´s, die in Tierheimen auf eine Vermittlung warten.
Viele Grüße
Inge Bel
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30. 3. 2009
Liebe Pinscherfreunde,
ich möchte hier einmal meine Erfahrungen mit der Hundehaltung in unserer heutigen Gesellschaft kundtun.
Vorab sei gesagt: ich habe in meiner Zeit als Hundehalter durchaus schöne, positive Erlebnisse gehabt - sei es mit Leuten aus Hunde-Vereinen oder auch Privat-Personen beim Ausführen,
Spazierengehen mit dem Hund; einige dieser Kontakte bestehen heute noch, auch wenn wir den Hund nun nicht mehr haben!
Vor einigen Jahren reifte bei meiner Frau und mir der Wunsch, uns in absehbarer Zeit einen Hund anzuschaffen. Wir machten uns dazu viele Gedanken: zu diesem Zeitpunkt war ich nicht mehr im Berufsleben und hatte somit die erforderliche Zeit für eine vernünftige Hundehaltung. Einige brauchbare Grundvoraussetzungen, wie Parterre-Wohnung, geeignete Wohngegend (verkehrsarm, relativ ruhig, grüne Bereiche
in der Nähe), 2, 3 gute "Gassi-gehen" - Möglichkeiten in unmittelbarer Nähe waren auch gegeben. Desöfteren hatten wir über die zu erwarteten Veränderungen ausführlich diskutiert und uns die Sache gut überlegt ... so dachten wir
zumindest ... und unser Hund zog bei uns ein :-).
Doch es ist wie so oft im Leben: Auf der einen Seite die Theorie; die reale Praxis sieht dann oftmals anders aus.
Wir wohnen in einem großen Wohnblock mit 42 Wohn-Einheiten; somit jede Menge Leute; die meisten freundlich und nett, jedoch leider auch einige wenige rechte Giftlinge. Auch der Hausverwalter erwies sich als ein relativ "scharfer Hund", um mal im Fach-Jargon zu bleiben ;-). Als Beispiel: vor dem Haus, zur Straßenseite, befinden sich 3 größere Grasflächen; ein absolutes "Heiligtum" des Verwalters.
Leider lassen hin und wieder leichtfertige Hundehalter/innen ihre Hunde dort los, damit diese dort ihr Geschäft verrichten können. Dadurch das wir nun unseren DP hatten, gerieten wir automatisch in den ersten Verdacht. Auch wenn es definitiv nicht unser Hund war - so einige Male musste ich mich unberechtigter Vorwürfe erwehren. Drei unserer Fenster gehen zur Straßenseite; ich werde doch nicht so töricht sein , und laß meinen Hund dort hinmachen! (Jetzt ist der Hund schon seit einigen Wochen
nicht mehr bei uns und dennoch liegt immer wieder mal Hundekot in den Rasen-Flächen... .)
Ein weiteres Beispiel: Gut 200 m von unserer Wohnung entfernt befindet sich ein kleines Waldstück, ein idealer Ort, um mit dem Hund auszugehen und ihn auch mal ableinen. Wird von mindestens einem Dutzend Hundehaltern/-innen genutzt; man traf sich auf ein Schwätzchen, auch die Hunde hatten ihren Kontakt, spielten zusammen. Seit letzten Sommer setzt die Stadtverwaltung nun dort vermehrt eine sogenannte Park-Aufsicht ein. Das
sind zumeist 2 blau-uniformierte Männer auf Fahrrädern, die das Recht haben Ordnungsstrafen zu verhängen; spätestens wenn man jetzt ein 2. Mal mit einem abgeleinten Hund erwischt wird, sind 30 Euro fällig. In diesem Wäldchen befinden sich auch 2 Anlagen mit steinernen Tischtennis-Platten und Sitzbänken ringsum; diese werden in warmen Sommerabenden/-nächten vornehmlich von Jugend-Cliquen zu regelrechten Gelagen genutzt! Denn am nächsten morgen sieht es dort aus, als hätten dort die Vandalen gehaust: verstreute
Essensreste, am Boden in tausend Scherben zerschlagene Schnaps-, Wein- und Bier-Flaschen, mit Speisen verschmierte Sitzbänke und Tennis-Platten, jede Menge verstreuter Abfall. Wir haben schon etliche Male die Parkaufsicht auf diese widrigen Umstände aufmerksam gemacht, dies wäre doch endlich ein wirklich gewichtiger Grund für deren Eingreifen. Doch da heisst es meistens: Ist bereits außer unserer Dienstzeit; ruft doch die Polizei....
Die Quintessenz aus unseren negativen Erfahrungen ist: Die Sache mit der Haltung eines Hundes sollte sehr, sehr gut überlegt sein, es müssen eine ganze Reihe von gewichtigen Faktoren überdacht und möglichst auch überprüft werden. Dies kann ich allen angehenden Hundehaltern/halterinnen nur wärmstens empfehlen! Mein Fazit: Ich habe die Hunde-Haltung aus meinem Herzen nicht endgültig verbannt; aber ganz gewiß nicht
mehr dort, wo ich jetzt wohne.
mit freundlichen Grüßen an alle Pinscherliebhaber
Hans J.
PS: Ich wünsche Ihnen von der DPI alles Gute!
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23. 1. 2009
Liebe Menschen, die sich einen Deutschen Pinscher als Begleiter ausgesucht haben,
meine Familie (mein Mann und unsere beiden Söhne 5 und 7 Jahre alt) und ich leben mit einem DP-Rüden Spike, 1 1/2 Jahre alt, zusammen. Auch mich erschreckt es immer wieder, wie jung die Hunde sind, die weiter vermittelt werden sollen. Und auch ich spreche nicht davon, dass sich Lebenssituationen ändern können, sondern von Erziehungsproblemen. Trotz dass unsere Kinder noch relativ klein sind, haben wir uns nach einigem Einlesen
für die Rasse Deutscher Pinscher entschieden. Nachdem wir eine Züchterin gefunden hatten, haben wir diese erst einmal ohne Welpenbesichtigung zum Kennenlernen besucht. Schließlich haben wir von ihr die Zusage erhalten (auch aufgrund von vorhergehender Hundeerfahrung mit einem Terrier-Mischling), einen Welpen zu bekommen. Wir wussten von der Aussage, der liebevollen, konsequenten Erziehung und ich weiss mittlerweile auch, wie schwer manchmal diese Aufgabe ist! GEDULD, GEDULD, GEDULD und nochmals GEDULD
ist für mich die wahre Herausforderung. Und sie zahlt sich aus!
Unser Spike ist wirklich ein wundervoller Rüde, sehr agil, verschmust, super kinderlieb, bleibt auch mal bis zu 5 Std. alleine, ist mehr oder weniger wachsam, d.h. jeder wird entweder freundlich, gar nicht (wenn gerade geschlafen wird) oder zu stürmisch (an letzterem arbeiten wir noch ein bisschen:-) begrüßt. Bei den Spaziergängen geht manchmal der "Jagdtrieb" bzw. die Neugierde mit Ihm durch, er lässt sich jedoch mittlerweile
mit Freundlichkeit immer wieder zum umdrehen bewegen.
In die Hundeschule gehen wir momentan nicht mehr, denn dort habe ich die Erfahrung gemacht, sind viele nicht auf das Temperament des DP eingestellt. Ich finde, dass man sich dann selber (beim Anblick eines super gehorsamen Labradors etc.) unter Druck setzt und dadurch -zumindest war es bei mir so - seine Geduld verliert. Da wir in Feldrandlage wohnen und hier vielen Hunden begegnen, hat Spike trotzdem genügend soziale Kontakte
und wir beide haben uns alleine besser aufeinander eingestellt. Wir haben uns beide mehr Zeit gelassen. Ich und auch er sind ruhiger und gelassener geworden und es wirkt! Die Leinenführigkeit wird besser, "Fuß gehen" muss er nicht oft, klappt aber mit gutem Zuspruch und Leckerlis recht gut, "Sitz" wenn ein Auto kommt klappt wunderbar, "Hier" ist auch super geworden usw. Mittlerweile kann ich beim Spazierengehen auch mal wieder die Landschaft genießen, ohne ständig auf Spike zu achten.
Herrlich! Im Wald jedoch ist Leine angesagt, da ist die Verlockung des "Fährtens" zu groß!
Natürlich war mit "kleinen Kindern" im Haus von Anfang an viel zu beachten.
Und WICHTIG FÜR ALLE MIT KINDERN: Die Kinder haben oft mehr zu lernen als der Hund!!!
Zeigt und erklärt Ihnen die Hundesprache, lasst dem Hund einen Rückzugsort, den die KINDER ZU RESPEKTIEREN haben. Zeigt aber AUCH DEM HUND, dass die Kinder einen Rückzugsort haben, z.B. das Kinderzimmer. Zeigt, dass wenn Ihr ihm Futter wegnehmt besseres "nachkommt", z.B. Käse etc. Seid dabei, wenn die Kinder auch mal den Kauknochen festhalten und der Hund daran knabbert usw. Das war viel, viel Arbeit, sorgt aber für
ein reibungsloses, freundliches Miteinander aller Beteiligten und: SPIELEN und KUSCHELN ist natürlich gewünscht und erlaubt :-) - findet auch Spike.
Wir ALLE lieben unseren DP Spike mit seinem manchmal mehr und manchmal weniger typischen Pinscherwesens über alles. Er ist ein PARTNER für uns alle.
Ich hoffe, wir dürfen noch viele, viele glückliche Jahre mit Ihm verbringen.
Viele Grüße
Nadine Diener
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10
10. 9. 2008
Liebe Pinscherfreunde,
mir brennt es unter den Fingern zu dem Thema "Pinschervermittlung" ebenfalls etwas zu sagen. Auch ich bin erschrocken darüber, dass so viele junge Hunde, auf Grund menschlichen Unvermögens und nicht sachkundiger Erziehung heraus, neu vermittelt werden müssen.
Wer sich für einen Rassehund entscheidet, sollte sich vorher genau informieren. Notfalls kann man sich fachkundige Hilfe suchen, bevor sich ein unerwünschtes Verhalten festigt. Dabei ist die liebevolle Konsequenz der richtige Weg, denn Druck und körperliche Züchtigungen schlagen beim sensiblen und intelligenten Pinscher schnell ins Gegenteil um, ebenso allerdings das ständige Gewähren lassen... .
An dieser Stelle möchte ich ebenfalls an alle Züchter appellieren: „Schaut Euch bitte die neuen Pinscherbesitzer gut an, haben sie sich ausgiebig über die Rasse informiert? Passt das Temperament eines Pinschers zu den Vorstellungen der neuen Familie? Sind kleine Kinder vorhanden, wenn ja, dann bitte auf mögliche Probleme hinweisen. Scheut Euch bitte nicht zu sagen, dass ein Pinscher nicht automatisch das ist was man von ihm
erwartet, sondern erst zu dem erzogen werden muss. Gebt Eure Pinscher in verlässliche, verantwortungsvolle Hände.“
Wir selber haben einen, jetzt 6 Monate alten DP und auch ER zeigte uns sehr früh recht deutlich, dass ER ganz genau wusste was ER wollte und wie ER sich ein Zusammenleben in unserem Rudel vorstellte. Auch wir haben anfangs seine Willensstärke unterschätzt, obwohl wir schon zwei Dackeldamen haben. Wir haben uns aber rechtzeitig an einen erfahrenen Hundetrainer gewandt, der Frau und Hund “liebevoll angeleitet“
und uns gezeigt hat, wie einfach ein Pinscher doch zu erziehen ist – “Schröder“ hat sich zu einem tollen, verschmusten, hunde- und menschenfreundlichen Gefährten entwickelt. (In diesem Zusammenhang möchte ich Norbert und Enzo für die vielen “tierisch tollen“ Stunden danken, die wir mit Euch verbringen durften.)
Aber ohne Arbeit geht es nicht, gerade am Anfang braucht man Zeit, Geduld und sollte willens sein, seinem Hund ein verlässlicher Mensch zu werden. Wenn man das geschafft hat, geht alles irgendwie von ganz alleine. Unser Pinscher weiß oft im voraus was ich gerade von ihm möchte.
Und es stimmt, was meine Vorgänger schreiben, der DP will gefallen, er giert nach Antworten, und auch nach Grenzen. Er ist ein temperamentvoller, geselliger, aufgeschlossener Hund, der sehr viel Freude bereitet, man muss sich nur komplett darauf einlassen können, mit einem Pinscher geht man eine Beziehung ein!
Und: Es gilt einen Weg zu finden, um miteinander zu kommunizieren und auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten."
Anders ausgedrückt: *** Helft Eurem DP zu verstehen, was Ihr von ihm wollt - er wird es sicherlich (auch ;-) tun. ***
In diesem Sinne pinscherliebe Grüße
Xantine Ramin
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10. 9. 2008
Liebe Pinscherfreunde,
ich möchte an dieser Stelle noch einmal auf den Leserbrief des Herrn Schamma eingehen.
Auch ich als Züchter höre hin und wieder, dass der gekaufte Welpe aggressiv sei! In Gesprächen, die ich vorab mit den künftigen Besitzern führe, weise ich immer wieder auf die liebevolle aber konsequente Erziehung beim DP hin. Jeder potentielle Welpenkäufer pflichtet mir bei und will dies befolgen. Der spätere Alltag sieht dann offensichtlich ganz anders aus.
Auch erfahre ich des Öfteren von der Problematik, dass der eine oder andere Welpenbesitzer bei einem Problem nicht den Züchter anspricht, sondern sich in Internetforen Rat holt. Hier findet er zu jeder Frage eine große Meinungsvielfalt, die ihn oft noch mehr verunsichert und letztlich überfordert.
Gerade bei dem Problem, welches in dem Leserbrief des Herrn Schamma angesprochen wurde, muss blitzschnell und möglichst beim ersten Aufbegehren gehandelt werden. Wenn der Welpe Gelegenheit hatte sich hier einige Male zu behaupten, wird es (besonders für für einen unsicheren) Besitzer ganz schwer zu korrigieren.
Ein weiteres Problem ist meines Erachtens nach bei manchem Welpenbesitzer seine Ungeduld. Er will seinen Hund möglichst schnell so erzogen haben, dass er seinem Idealbild von einem wohlerzogenen Hund nahe kommt. Damit verlangt und erwartet der Besitzer etwas Unmögliches. Der Junghund durchlebt, wie ein Kleinkind, verschiedene Entwicklungs- und Reifestadien, in denen man ihn begleitet und führt, aber nicht vorwärtstreibt und zwingt.
Erst im Alter von etwa zwei Jahren waren individuelle Verhaltensschemata bei unseren Hündinnen so gefestigt, dass wir uns in einer Aussage zu deren Wesenszügen sicher sein konnten. Vorher ist noch zu vieles im Fluss und manche Auffälligkeit kommt und geht mit der Zeit, ohne dass man dafür eine Erklärung hat.
Jeder soll das Zusammenleben mit seinem Hund so gestalten, wie es ihm gefällt und jeder wird seine individuellen Regeln haben: Denn jeder Hund und jeder Mensch hat einen eigenen Charakter und eigene Verhaltensmuster.
Wir wissen, wie clever unsere Pinscher sind und wie sie jede erkannte menschliche Schwäche zu ihrem Vorteil nutzen. Der Hund darf nie den Spielraum haben, zu überlegen: Kann ich mir dies oder das heute erlauben oder nicht. Regeln gelten heute wie morgen und werden konsequent eingefordert. Habe ich zudem einen generell entspannten, ruhigen Umgangston, so wird sich auch das Verhalten des Hundes dem anpassen und mir die Führung
wesentlich erleichtern.
Meine Frau und ich haben mittlerweile drei Dt. Pinscher groß gezogen und unsere vierte Junghündin ist auch auf einem sehr guten Wege. Auch wir mussten einige Male korrigierend auf unsere Hunde einwirken, um sie in die Schranken zu weisen. Damit hatten sie dann aber ihre Lektion gelernt... . Eine solche (schnelle!) Reaktion muss allerdings verhältnismäßig sein - und man sollte die Emotionen im Griff haben.
Ebenso wie Hans Schamma sage auch ich allen Welpenbesitzern: Es liegt in ihrer Hand, was sie aus ihrem Hund machen !
Auch von mir liebe Grüße an alle Pinscherfreunde
Manfred Wittich
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8
8. 9. 2008
Liebe Pinscherfreunde,
ich bin seit Mai 2008 stolze Besitzerin eines DP-Rüden und kann Herrn Schamma nur zustimmen.
Ich habe mich auch schon darüber gewundert, dass so viele junge Deutsche Pinscher abgegeben werden. Ich glaube, dass sich viele Käufer von Anfang an nicht im Klaren sind, dass diese Rasse sehr intelligent, ausdauernd, temperamentvoll und agil ist.Ein Pinscher hinterfragt alles und schätzt es sehr, wenn er liebevoll und konsequent geführt wird. Wenn er auch noch genügend körperliche und geistige Abwechslung bekommt, ist er ein
sehr angenehmer Zeitgenosse.
Unser kleiner Mann ist jetzt 6 Monate alt, er geht viel mit uns spazieren, hat dabei Freilauf, genügend Kontakt mit anderen sozialisierten Hunden und vielen verschiedenen Menschen und besucht mit uns eine gute Hundeschule. Wir haben einen sehr ausgeglichen, lernfreudigen Hund, der sich über Besuch in unserem Haus freut und keinerlei Aggressionen gegenüber Menschen und anderen Tieren zeigt. Auch wenn er mal ein paar Stunden allein
bleiben muss, hat er noch nie etwas zerbissen oder kaputt gemacht, er liegt brav in seinem Körbchen im Wohnzimmer und wartet auf uns.
Meiner Meinung nach ist ein Deutscher Pinscher kein Hund, der ohne ausreichenden Auslauf möglicherweise auch noch viel allein gelassen wird. Da wird sich ein Pinscher schnell anderweitige Aufgaben suchen, die seinem Menschen nicht immer gefallen werden...
Deshalb mein Rat an alle, die überlegen einen DP zu sich zu holen:
Wenn Ihr sportlich und aktiv seid, wenn Ihr genügend Geduld und Zeit habt und euren DP liebevoll und konsequent erzieht, werdet Ihr viel Freude an dieser Hunderasse haben, denn ein Pinscher möchte seiner Familie gefallen.
Liebe Grüße an alle Pinscherliebhaber
Schmalzbauer Daniela
P.S. Liebes DPI – Team, macht weiter so, Ihr leistet großartige Arbeit
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6. 9. 2008
Hallo!
Wie Herr Schamma im vorherigen Leserbrief schrieb, fällt auch mir seit längerem auf, dass viele Hunde in dem Alter bis zu ca. 2 Jahren in die Vermittlung kommen.
Mit meinen Zeilen möchte ich jedem Hundehalter Mut machen, sich den Phasen des Erwachsenwerdens seines Hundes zu stellen und sich durch Austausch mit anderen Menschen Unterstützung zu holen, wenn es mal schwierig wird. Wir sollten uns immer bewusst sein, dass wir einen Hund dieser Rasse wollten und uns vor seinem Einzug umfassend erkundigt haben. Und wie bei anderen Hunden ist es auch beim DP so, dass dieser
Hund so werden wird, wie wir ihn formen.
Wir sind zwei Menschen und leben mit unserer DP-Hündin Paula (13 Monate) in einer Altbauwohnung am Rande der Innenstadt von Karlsruhe. Wir überlegten lange, welche Rasse es sein soll: wir wollten einen Hund mit einem eigenen Dickkopf, nicht zu groß sollte er sein und kurzes Fell haben. Wir landeten immer wieder beim DP und je mehr wir über die Rasse lasen, um so klarer wurde es: ein DP soll es sein.
Paula kam mit 10 Wochen zu uns und bereichert seitdem unser Leben.
Sie war schon als Welpe unser energievoller Engelchen-Teufelchen-Hund, zuckersüß und zugleich rotzfrech, immer versehen mit einem gewissen Unschuldsblick. Alle sagten, wir sollten mal abwarten, in der Pubertät würde es noch „schlimmer“ werden, mit ca. einem Jahr noch mehr. Die Pubertät kam, sie vollendete das erste Lebensjahr und es wurde „schlimmer“. Die kleine Paula begann ihre Welt kennenzulernen und vermehrt
zu testen sowie auszuprobieren, was geht und was nicht geht.
Dann kam die erste Läufigkeit, die zweite Pubertätsphase, die zweite Läufigkeit, ... Diese Phasen bringen mich auch heute noch ab und an zur Verzweiflung, denn ich denke dann, dass sie nie enden werden. Wenn sie wieder mal keine Lust hat, das zu tun, was wir ihr sagen oder einfach nur rumzickt oder zum x-ten Mal testet, ob sie mit einer vorgetäuschten Taubheit durchkommt.
Aber all das Verhalten von Paula und auch meine ab und an blank liegenden Nerven sind etwas völlig Normales. „Schlimm“ erlebe ich diese Zeit nicht wirklich, aber sie fordert mich bzw. uns mehr denn je. Hier hilft es uns immer wieder klar zu machen, dass es ca. 3 Jahre braucht, bis ein Hund wirklich erwachsen ist. In dieser Zeit testet und probiert der Hund immer wieder, was er machen darf und was nicht. Der mitdenkende
DP vielleicht sogar noch ein wenig mehr. Ebenso kommen irgendwann auch die Hormone ins Spiel, die z.B. Paula sehr durcheinander gebracht haben und auch noch bringen.
Aus meiner Sicht ist es sehr wichtig, dass wir Paula annehmen wie sie ist – sowohl von ihrer Rasse und als auch von ihrem individuellen Charakter her. Ich merke, wenn wir authentisch, souverän, klar und konsequent mit unserem DP umgehen, dann werden wir gemeinsam alle Entwicklungsphasen gut durchstehen und unser ehemaliges Welpchen zu einem gefestigten erwachsenen Hund werden lassen. Ein Hund braucht uns Menschen
und will geführt werden. Bei Paula merke ich das jeden Tag – vor allem dann, wenn sie einfach nur Hund ist und nicht meint etwas regeln zu müssen, sondern uns dies überlässt.
Es gibt aber auch jetzt schon einige Momente oder auch Tage mit Paula, die mir einen Vorgeschmack darauf geben, wie es vielleicht irgendwann einmal dauerhaft sein könnte. Wenn ich z.B. mit ihr spazieren gehe und wir gemeinsam Blödsinn machen, über Bäume hüpfen, Verstecken spielen, gemeinsam einfach nur fröhlich sind und sie sich dabei stark an mir orientiert, sich zu jedem Spaß anstecken lässt. Oder wenn wir
gemeinsam Mäuse jagen gehen und sie keinen Schritt von meiner Seite weicht, weil sie weiß, dass ich eh immer die besseren Mäuselöcher finde. Wenn sie mich anguckt, um zu fragen ob sie losrennen oder einen anderen Hund begrüßen darf. Ich freue mich, wenn wir Nasenarbeit machen und Paula sich sehr erwartungsvoll und fast gierig ihren Befehl von mir abholt, etwas suchen zu dürfen.
Sie erfreut darüber hinaus stets mein Herz, wenn ich erlebe wie freundlich sie ist und wie unbeschwert und leichtfüßig sie durch die Gegend springt.
So wie es in dem vorherigen Leserbrief steht, kann ich es nicht besser sagen, daher zitiere ich folgenden Satz: „Meine Erziehung besteht für mich heute aus vielen „JA, das mach nur, das ist okay“, aber auch aus einigen „NEIN, das erlaube ich dir nicht!“. Und wenn ich Nein sage, dann heißt das auch N E I N. Das war nicht immer einfach für mich, aber ich habe gelernt und lerne weiterhin.“
Viele Grüße
Katja Burschik
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4. 9. 2008
Liebe Deutsche Pinscher Freunde!
Ich denke, es ist an der Zeit zu dem Thema „DP Vermittlung“ einmal Stellung zu nehmen.
Mir fällt dabei im Besonderen auf, dass es sich bei genauerem Hinschauen in erster Linie um Hunde in einem Alter von ein paar Monaten bis ca. 2 Jahre handelt. Dabei rede ich nicht von den Hunden, die durch äußere Umstände wie z.B. Scheidung oder Berufstätigkeit etc. nicht mehr bei ihren Besitzern bleiben können, sondern von denen, die plötzlich beißen…!
Nun stellt sich die Frage: warum beißt der Hund plötzlich?
Grundsätzlich ist von Natur aus kein Hund aggressiv, sondern er wird durch äußeren Einfluss oder falsche Erziehung zum unerwünschten Verhalten erzogen. Die Erziehung beginnt im Welpenalter und was man hier falsch macht oder gar versäumt, prägt sein Sozialverhalten.
An dieser Stelle möchte ich von meinen Hunde-Erfahrungen berichten: Ich bin heute stolzer Besitzer des DP Rüden „Florian“, der heute 5 Jahre alt ist. Florian ist unser dritter Hund, davor hatten wir einen Dobermann Pinscher und davor einen Foxterrier. Wenn ich zurück denke an die Erziehung des ersten Hundes, des Foxterriers,….. ich bin ehrlich, ich glaube, ich habe in Punkto Erziehung so ziemlich alles falsch
gemacht: durch eine Erziehung mit Druck und Schlägen, wurde er zueinem Angstbeißer. Beim zweiten Hund, dem Dobermann Pinscher, habe ich versucht durch liebevolle Einwirkungen eine bessere Erziehung zu erreichen. Mit dem Ergebnis, dass das Zusammenleben wesentlich verbessert wurde. Aber letztendlich fehlte noch etwas in meiner Erziehung.
Jetzt wird sich der eine oder andere nun fragen: „Und was ist mit dem dritten Hund anders gelaufen?“
Die Antwort: liebevolle Konsequenz….Konsequenz….. und n o c h m a l s Konsequenz“.
Meine Erziehung besteht für mich heute aus vielen „JA, das mach nur, das ist okay“, aber auch aus einigen „NEIN, das erlaube ich dir nicht!“. Und wenn ich Nein sage, dann heißt das auch N E I N. Das war nicht immer einfach für mich, aber ich habe gelernt und lerne weiterhin.
Als Beispiel hier mein Erlebnis im Januar 2004 mit unserem Florian, woran ich persönlich sehr gereift bin: Florian war ca. 4 Monate alt, wir saßen im Garten und gaben Florian den ersten Kauknochen aus Schweinehaut. Da fragte mich meine Frau, ob wir Florian den Knochen auch wegnehmen dürfen. Ich sagte: „Natürlich!“, ging zu Florian hin und griff nach dem Knochen. Florian fing sofort an energisch zu knurren und
hielt ihn fest im Maul. Tja, was nun fragte ich mich?.....Nachgeben?....N E I N….
Ich reagierte mit souveräner Überlegenheit und setzte mich durch: der Knochen war anschließend meiner. Florian war offensichtlich von der Szenerie beeindruckt, fing sich aber wieder und das Leben ging weiter.
Heute kann ich sagen, dass ich einen ausgeglichenen DP habe, der meine „A-Wolf-Position“ (Rudelführer) nicht mehr in Frage gestellt hat.
Daher mein Appell: Der DP braucht eine feste aber liebevolle und besonders auch verständnisvolle Hand, die ihn führt. Beachten Sie seine Körpersprache und Sie werden feststellen, dass er gerade zu danach giert, geführt zu werden: Er sucht oftmals Blickkontakt, er will eine Antwort auf seine immerwährenden Fragen: darf ich ? darf ich nicht?
Bei uns hat sich eine Harmonie entwickelt, die ich kaum für möglich gehalten habe. Wir dürfen eines nicht vergessen: Das Wesen eines Lebewesens wird nicht nur durch seine Gene, sprich Verpaarung der Elterntiere, sondern entscheidend auch durch seine Umwelt geprägt. Unsere Hunde lernen anfangs im Zusammenleben mit der Mutterhündin und den Geschwistern. Danach liegt es in Ihrer Hand, wie sich Ihr Hund in Punkto
Erziehung, sprich Sozialverhalten, weiter entwickelt.
Viele Grüße
Hans Schamma
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27. 10. 2007
Liebe Pinscherfreunde!
Ich besitze einen 2-jährigen Pinscherrüden und mache mir Gedanken darüber, warum Pinscher – viel zu häufig - wieder abgegeben werden.
In Kurzfassung schicke ich voraus: Unser Moritz ist ein prima Hund geworden, nie zuvor hatte ich einen Hund, der so intensiv und eigenständig kommunizieren kann (und ich hatte im Laufe des Lebens etliche Hunde), und der seine Zuneigung so liebenswürdig zeigt. Er hat auch Schwächen (manchmal übermäßige Ängste), die aber inzwischen auf ein erträgliches Maß zurückgegangen sind. Er gehorcht auch nicht immer
zuverlässig - aber die zuvor genannten Eigenschaften wiegen das bei weitem auf.
Ich könnte mich ja nun einreihen in die Beschreibungen von Pinschern, wie sie in vielen Homepages zu lesen sind: idealisierte, in euphorischer Form dargestellte „Steckbriefe“!
Aber Vorsicht - ich halte etliche dieser Vorstellungen von Pinschern für nicht hilfreich, denn sie unterschlagen, was z.B. Herr Orth in seinem Leserbrief schreibt: der Pinscher ist nicht von allein ein „angenehmer Familienhund“, sondern wir müssen einiges tun, um ihm dazu zu verhelfen. Neue Besitzer müssen darauf aufmerksam gemacht werden, wie anstrengend und zeitaufwendig gerade das erste Lebensjahr mit
einem Pinscher sein kann, und in wiefern man auch noch danach das ganz eigene Wesen des Pinschers akzeptieren und lieben können muss! Die persönlichen Haltungsbedingungen spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle.
Ich mache es mal anschaulich: Da wir städtisch wohnen und keinen Garten am Haus haben, mussten wir mit dem Welpen immer bis in den nahen Park gehen, wo er sich lösen konnte. (Ich habe mir oft die Frage gestellt, ob es überhaupt ratsam ist, ohne Garten am Haus einen Hund zu halten.) Unser Pinscher, den ich bis auf die anfänglichen übertriebenen Ängste für rassetypisch halte, zappelte und zog wie verrückt
an der Leine, es war sehr anstrengend und ich war jedes Mal fix und fertig. Gar im Regen Gassi zu gehen mit Regenschirm (und dem Pinscher, der sich in jedem Gebüsch vorm Regen verkriechen wollte) war ein akrobatisches Kunststück; mit Enkelkind an der Hand schlicht unmöglich. Freilassen im kleinen Park ging nicht, da immer die Gefahr bestand, dass er seinen großen Laufradius bis auf die Straßen ausdehnte. Er unterschied sich damit extrem von anderen Hundewelpen, die im Park tollpatschig wenige Schritte vor
oder hinter ihren Besitzern blieben. Ganz zu schweigen davon, dass jeder Mülleimer zu leeren versucht wurde.
Ich bin sicher, dass viele Züchter und andere, die ein großes Grundstück haben (womöglich mit mehreren Pinschern, die sich untereinander beschäftigen können), von all dem keine Ahnung haben. Wenn die mit ihrem Pinscher im städtischen Bereich mehrmals täglich an der Leine raus müssten, würden sie staunen!
Außerdem: Wir sind schon etwas älter - sollte man den Pinscher nur jüngeren, sportlichen Menschen empfehlen? Agility oder THS könnte ich z.B. nicht machen, so einen Parcours könnte ich nicht mitlaufen. Des Weiteren ist der junge Pinscher (jedenfalls unserer) im Haus nicht immer ruhig gewesen, sondern er flitzte dauernd durch die Räume, zuppelte Wäsche von der Leine, schnappte sich alles, was nicht niet- und nagelfest
war, und das in einem hohen Tempo, fiepte oder heulte wie ein Wolf… Da muss man schon gute Nerven haben! Und in einer Mietwohnung ist das doppelt schwierig (wir haben Gott sei Dank ein eigenes Haus). Und wenn Pinscherbesitzer, so wie ich, dazu noch berufstätig sind… Ganz abgesehen davon, dass manche Pinscher ihre Dominanz so ausspielen, dass einige heutige Hundeliebhaber sich überfordert fühlen.
All das haben wir „überstanden“, haben ihn mit Ruhe, Geduld und Fingerspitzengefühl erzogen, so dass Moritz h e u t e in der Wohnung ruhig ist, kaum fiept, unseren führenden Rang anerkennt, allein bleibt, „passabel“ an der Leine geht (wir arbeiten daran!), beim Spazierengehen im Grünen frei mit uns mitläuft, sich vorbildlich gegenüber Menschen und Hunden verhält, wobei wir seinen Jagdtrieb und seine
„eigenständigen“ Aktionen gut akzeptieren/ integrieren können (ein wichtiger Aspekt, denn der „kluge Ungehorsam“ von Pinschern ist auch nicht jedermann’s Sache!). Der oft mühsame Weg dahin hat sich - für uns - gelohnt.
Viele Grüße
Edith Hohnemann
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16. 7. 2007
Hallo Pinscherfans,
es ist mir ein ausgesprochenes Bedürfnis, den Ausführungen von Heinz Orth (Leserbrief 1) weitgehendst beizupflichten.
Es ist ja so, dass sich die Pinscher (gemeint sind immer die Mittelschlag-Pinscher) inzwischen einer bescheiden zunehmenden Beliebtheit erfreuen, was ich durchaus positiv sehe.
Was allerdings auch dazu geführt hat, dass sich so mancher für diese Hunde begeistert (Halter oder Züchter), ohne sich wirklich gründlich mit den Eigenheiten dieser Rasse auseinandergesetzt zu haben.
Und es ist nun einmal so, dass auch der im Wesen inzwischen durchaus verbesserte (d.h. den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft angepasste) Pinscher kein Allerweltshund ist und immer in die rechten Hände kommen sollte.
Etwas Zweifel habe ich aber, ob man allein mit Schulungen für Züchter der oben beschriebenen Situation beikommen kann.
Als langjähriges Mitglied und Kenner des PSK bin ich auch mehr als skeptisch, ob entsprechende Schulungen in absehbarer Zeit angeboten und zu Pflichtveranstaltungen erklärt werden.
In diesem Sinne
Euer Hannes Hundt
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9. 7. 2007
Liebe Pinscherfans,
zu Eurem engagierten Vorhaben meinen herzlichen Glückwunsch!
Ja, unsere schlauen Pinscherlein sind nicht immer ganz einfach, manche neigen zur Dominanz und sollten dann rechtzeitig in ihre Schranken gewiesen werden, damit sie ihren manchmal sehr ausgeprägten „Beschützerinstinkt“ z.B. nicht etwa gegenüber Freunden des Hauses ausüben und infolgedessen missverstanden in der Notvermittlung oder im Tierheim landen.
Für mich gibt es 2 Aspekte, die das Zusammenleben mit unseren geliebten Pinschern erleichtern können:
Der eine Aspekt ist die Beratung von Welpenkäufern und Pinscherbesitzernbei Fragen der Erziehung, Ausbildung und Beschäftigung mit dem DP. Dieser Aufgabe hat sich nun Eure „DPI“ (Deutsche Pinscher Initiative - Ausbildung und Arbeit mit dem DP) angenommen.
Ein verbreiteter Irrtum bei der Hundeerziehung sind allzu einseitige Methoden. In der Hundeerziehung im Allgemeinen und in der Pinschererziehung im Besonderen, sollte man „zweigleisig fahren“, das heißt einerseits den Pinscher mit liebevoller Konsequenz führen und andererseits im rechten Moment auch mal selbstbewusst energisch durchgreifen. Mit derselben natürlichen Autorität „funktioniert“ auch die Erziehung
der Junghunde in wild lebenden Rudeln. Selbst Pinschermütter gehen ab der 12. Woche nicht mehr sehr zimperlich mit ihren bisweilen aufmüpfigen Kindern um.Fühlt der Pinscher unsere natürliche Autorität, wird er sich leicht in die Familie einordnen.
Härte bekommt auch den schwierigeren Vertretern unserer Rasse nicht, im Gegenteil: mit zu viel Härte können beginnende Probleme erst richtig eskalieren.Dagegen erhält man mit positiver Bestärkung am ehesten einen wohl erzogenen Pinscher. Ein gut erzogener Pinscher bleibt trotzdem ein „Spaß-Kerl“, der mit seinem Frauchen oder Herrchen als Team fast alles begeistert mitmacht: Siehe unter den diversen Sportarten.
Der andere Aspekt sollte die Zucht auf Wesen bleiben, der sich die „PI“ der Züchter weiterhin annehmen bzw. weitere Überzeugungsarbeit versuchen sollte.
Wie uns von zahlreichen langjährigen Kennern unserer Rasse bestätigt wird, haben sich das Wesen und damit der Ruf der DP in den letzten 20 bis 30 Jahren entschieden gebessert. Das haben wir der umsichtigen Zuchtplanung einiger engagierter Züchter der vergangenen Jahre zu verdanken. Diese Zuchtverbesserung ist übrigens OHNE „Verhaltenstest“ einer Zuchtzulassungsprüfung gelungen, allein auf Grund persönlicher Beobachtungen.
Deshalb sollten Züchter bei der Auswahl einer Zuchthündin und eines Zuchtrüden nach wie vor auch das unverbildete Wesen der Welpen beobachten sowie das Verhalten der Mutterhündin - wenn’s geht auch das des Vaterrüden - und die erwünschten Verhaltensweisen fördern.
Die seit 1995 bestehende „PI“ der Züchter mit ihren jährlichen Fortbildungstagungen und Eure jetzt neu gegründete „DPI“ könnten sich gut ergänzen und zusammenarbeiten.
In diesem Sinne viel Freude und Erfolg wünscht Euch
Gisela Kemper
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6. 7. 2007
„PI“ = Pinscher-Initiative "DPI" = Deutsche Pinscher Initiative
Ausbildung und Arbeit mit dem DP
Was ist das?
Die sogenannte „PI“ (=Pinscherinitiative) ist eine Initiative, die sich mit dem Zuchtgeschehen des Deutschen Pinschers befasst.
Sie nahm als Initiative der Deutschen Pinscher-Züchter im Jahre 1995 ihren Ausgang. 20 DP-Züchter hatten sich auf Einladung des Züchter-Ehepaares Hundt-Weigl (Zwinger „von Rottenbuch“) am Rande der 100-Jahr-Feier des PSK zum ersten Mal gesellig zum Erfahrungsaustausch getroffen. In den folgenden Jahren fanden sich immer wieder engagierte Züchter, die sich bereit erklärten , diese Idee fortzusetzen und das 2-tägigeTreffen mit Tagungshotel und
Referenten für Fortbildung zu organisieren. Mittlerweile trägt diese Initiative ein eigenes Logo (siehe dazu Einladung im PuS 7/07) und hat sich trotz einigem „Hin-und Her“ in den ersten Jahren zu einer festen jährlichen Veranstaltung für Züchter und Zucht-Interessierte entwickelt.
Doch mit Zucht und Zucht-Erfahrungsaustausch allein ist es nicht getan. So ist diese jetzt gegründete „Deutsche Pinscher Ausbildungsinitiative“ für Erziehung und Sport mit dem DP eine willkommene Ergänzung der „PI“ der DP-Züchter
Gisela Kemper
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1. 7. 2007
Hallo zusammen
ich finde es sehr erfreulich, dass ihr euch als Aktivisten der DP-Initiative annehmt.
Ich denke, eure Website ist möglicherweise auch ein Forum für DP-Angelegenheiten, die vielleicht nicht von allen so gerne gehört werden ( ist nicht auf euch bezogen ;-).
Wichtig bei unserer Rasse ist und bleibt, dass sich mit dem Ursprung des Pinschers auseinander gesetzt wird.
Der Pinscher entwickelt sich bei der richtigen Erziehung zu einem tollen Familienhund: ABER bis dahin braucht man viel Ausdauer, Humor, Durchsetzungsvermögen und Geduld.
Als gute Lektüre
finde ich "Der schwierige Hund" von Eberhard Trummler. Ist nicht jedermanns Geschmack, aber sehr treffend geschrieben, wenn man "unseren" Hund verstehen lernen will. Denn: Ein Pinscher ist nicht so unterwürfig wie der Schäferhund.
Leider haben sowohl einige unserer Neuzüchter als auch verschiedene Altzüchter nur sehr wenig Interesse an dem Besuch der jährlichen Pinschertagung der "PI". (Müssen wir vielleicht annehmen, dass SIE mehr wissen als Züchter, die 20 und mehr Jahre unsere Rasse züchten? Oder auch alle fachlichen Referate bereits
kennen?)
Ich kann mir das Desinteresse nicht anders erklären und aus diesem Grunde, befürworte ich auch Pflichtschulungen für (alle!) Züchter innerhalb des PSK!
Noch ein weiterer negativer Trend!
Durch die extrem steigende Zahl der Welpen in
den letzten 2 Jahren, werden die Hunde in Hände abgegeben, wo im Vorfeld schon zu erkennen ist, dass es dort Probleme geben könnte.
Wichtig scheint dabei zu sein, dass die Hunde mit 9 Wochen vom Hof sind, denn danach kosten sie nur noch Geld und machen Arbeit!
Wenn sich in den nächsten Jahren immer mehr PINSCHERNOTFÄLLE ergeben sollten, dann wird diese tolle Rasse ganz schnell in Verruf kommen.
In den letzten 20-25 Jahren wurde versucht, den DP zu einem "Familienhund" hinzuführen, was auch gut gelungen ist. Es wäre schade, wenn diese Arbeit dann innerhalb von 5 Jahren aus Profitgier zunichte gemacht wird.
Ich hoffe, dass ich mit meinen Gedanken den einen oder anderen WACHRÜTTELN kann.
In diesem Sinne, viel Freude, Erfolg und Unterstützung bei eurem Vorhaben der "DPI".
Heinz J. Orth
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DP-Notruf
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bei der Erziehung
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DP Vermittlung
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Neue Familie
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zum Schmunzeln
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