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   4      Das "Schau" - Kommando

Wer möchte nicht die Aufmerksamkeit seines Hundes eines Tages zu jeder Zeit, an jedem Ort, in jeder Situation ohne Zögern ganz selbstverständlich einfordern können? Dieses Ziel ist durchaus erreichbar – auch mit einem Pinscher!

Mit der folgenden Übung können wir gleich am ersten Tag anfangen, wenn wir einen Welpen/Hund bei uns aufnehmen. Ich selbst starte mit diesem Training bei meinen Welpen sogar schon vor der Abgabe an die neuen Besitzer.

Dabei beginnen wir, wie immer, in ablenkungsfreier Umgebung: Durch irgendein Geräusch – nicht der Name des Hundes oder irgendein „Signal“ – machen wir den Hund auf uns aufmerksam. Wenn der Welpe/Hund uns dann ansieht, halten wir, in immer gleicher Weise, ein Leckerchen (oder Spielzeug) auf die Augen–Augen-Linie zwischen uns und den Hund. Dadurch können wir den Blickkontakt anfangs ein wenig und allmählich immer länger ausdehnen, bis wir den Hund mit dem Leckerchen (oder Spielzeug) belohnen.

Ist dieser Ablauf nach Hunderten von Malen an verschiedenen Orten und in verschiedenen Situationen etabliert, sagen wir, während der Welpe/Hund mich anschaut, mein zukünftiges „Signal-Wort“: “Schau“! Es könnte auch jedes andere Wort sein. Von entscheidender Bedeutung ist, dass wir dieses Wort genau dann sagen, wenn der Welpe/Hund uns konzentriert anschaut. Wieder beginnen wir in ablenkungsfreier Umgebung und steigern dann langsam die Anforderungen.

Wenn  wir den Eindruck haben, dass unser Hund Handlung und Wort verknüpft hat, sagen wir unser Wort, z.B. „Schau“, bevor wir die dem Hund vertraute Geste ausführen. Anfangs sind das Bruchteile einer Sekunde. Schaut unser Pinscher uns vor der Ausführung der Gesten an, ist eine große Belohnung fällig!!! Nun können wir den Abstand zwischen Signalwort und Geste langsam größer werden und die Geste selbst immer kleiner werden lassen, bis sie gänzlich überflüssig wird. 

Reagiert der Welpe/Hund noch nicht auf das Wort allein, behalten wir den geringen zeitlichen Abstand von Signalwort und Geste bei, bis der Hund uns eines Tages nur auf das Wort hin anschaut.  Nach entsprechender Belohnung geht es weiter, wie oben beschrieben.

Dabei gilt: JE MEHR DU ETWAS ERZWINGEN WILLST, DESTO LÄNGER MUSST DU DARAUF WARTEN.

Auch wenn unser Pinscher diese Übung dann „kann“, sollten wir die Ausführung niemals als selbstverständlich betrachten, sondern uns weiterhin JEDESMAL freuen wie beim ersten Mal, wenn er uns ansieht.

(Davon wie man diese Übung mit dem Clicker etabliert, wird an anderer Stelle die Rede sein.)

© DPI - Konstanze 16. 11. 2007
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